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Kirche St. Prokop

Bezděkov

Kirche St. Prokop, Bezděkov nad Metují

Die barocke Kirche des Heiligen Prokop, das Wahrzeichen der Gemeinde Bezděkov nad Metují, gehört zur sogenannten „Broumover Kirchgruppe“. Dieses architektonische Juwel aus dem 18. Jahrhundert wurde 1999 symbolisch in das Gemeindewappen aufgenommen und im Jahr 2022 zum nationalen Kulturdenkmal erklärt. Obwohl Bezděkov geografisch nicht mehr direkt zum Broumovsko gehört, ist es historisch und geistlich eng mit dieser Region verbunden.

Geschichte
Die Kirche wurde in den Jahren 1724–1727 auf Initiative des Broumover Abtes Otmar Zinke erbaut. Die Bauarbeiten wurden von der Gemeinde durchgeführt, die einen Teil der Kosten aus Pfarr­einnahmen und öffentlichen Sammlungen deckte. Die feierliche Weihe fand am 14. August 1729 statt. Die ursprüngliche Pfarr­wohnung war ein einfaches Holzgebäude mit Schuppen und Stall. Eine selbstständige Pfarrei entstand erst 1852. Zuvor gehörte Bezděkov seelsorgerisch zu Police nad Metují. Zum Pfarrgebiet gehörten auch umliegende Orte, wie z. B. Petrovice und Petrovičky.

Architektur
Die Kirche ist ein typisches Beispiel des Hochbarocks. Sie hat einen achteckigen Grundriss mit flachen Seitenkapellen und einem quer angeordneten Chor. Die Eingangsfront wird von zwei mächtigen Türmen flankiert, die eine dreiachsige Fassade einrahmen. Der gesamte Innenraum ist mit einem Spiegelgewölbe versehen, und im Kirchenschiff sowie im Chor befindet sich ein Rokoko-Deckenfresko. Entworfen wurde die Kirche nach Plänen von Kilian Ignaz Dientzenhofer, einem bedeutenden Barockarchitekten, der eng mit dem Broumover Kloster zusammenarbeitete.

Innenraum und Ausstattung
Der Hauptaltar wird vom Gemälde „Begegnung des Fürsten Oldřich mit dem Heiligen Prokop“ geschmückt, das 1743 vom Prager Maler Jan Karel Kovář geschaffen wurde. Im Aufsatz des Altars befindet sich ein Bild des Heiligen Gunther, und auf dem Gesims thront eine Statue Gottvaters des Bildhauers C. Kowersch. Die Kanzel von 1752 trägt das Wappen des Abtes Fridrich Grundtmann, der hier gelegentlich die Messe las. In den Seitenschiffen befinden sich Empirealtäre des Heiligen Wenzel und der Jungfrau Maria. Den Innenraum ergänzen Statuen der vier Kirchenväter – des Heiligen Gregor, Hieronymus, Ambrosius und Augustinus. In den 1930er Jahren wurde eine der Seitenkapellen zur Lourdeskapelle umgestaltet. Vor der Kirche stehen mehrere Statuen: ein Missionskreuz von 1936, eine Kreuzigungsgruppe mit dem Heiligen Wenzel und dem Heiligen Adalbert (1809), eine Statue der Schmerzensmutter Maria (1826) sowie eine Statue des Heiligen Johannes Nepomuk, die 1960 vom ursprünglichen Standort auf einer Steinbrücke an die Kirche versetzt wurde.

Glocken
Die Kirche besaß im Laufe der Jahrhunderte mehrere Glocken. Die ursprünglichen Glocken aus dem 16.–18. Jahrhundert wurden während der Weltkriege eingezogen. 1921 stiftete der örtliche Fabrikant Škop vier neue Glocken. Drei davon wurden im Zweiten Weltkrieg erneut beschlagnahmt. Um die Jahrtausendwende gelang es, durch eine öffentliche Sammlung die Herstellung einer neuen Prokop-Glocke mit einem Gewicht von 500 kg zu finanzieren. Sie wurde am 24. Oktober 1999 feierlich geweiht und schlägt seit dem 1. Januar 2000 regelmäßig die Uhrzeit.

Moderne Renovierungen und Revitalisierungen

  • 1971–1993: schrittweise Renovierung der Türme, des Daches und der Friedhofsmauer
  • 1998–1999: Freilegung der Frontfassade, Reparatur der Turmuhren, Herstellung einer neuen Glocke
  • 2018–2019: umfassende Revitalisierung des Areals – Reparatur von Putz, Fassaden und steinernen Friedhofsmauern

Geistliches Leben und Nutzung
Die Kirche ist nach wie vor ein lebendiges Zentrum des geistlichen und kulturellen Lebens. Hier finden regelmäßig Gottesdienste (sonntags und donnerstags), Konzerte klassischer Musik sowie Auftritte des örtlichen Kirchenchores statt. Im Rahmen des Projekts „Sommer der offenen Kirchen“ ist die Kirche frei zugänglich.

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