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Kirche St. Markéta

Šonov

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Kirche St. Markéta in Šonov

Die St. Margarethen Kirche steht einzeln auf einem Hügel westlich des Ortes Šonov. Ihre markante Lage bietet einen herrlichen Ausblick auf Broumov und die umliegende Landschaft, die besonders bei Sonnenauf- und -untergang außergewöhnlich zauberhaft ist. Der Bau begann im Jahr 1726 und wurde vermutlich vier Jahre später, zwischen 1727 und 1730, fertiggestellt. Die Kirche ist ein Beispiel für die Hochbarock-Architektur, die mit Form und Details auf das Werk von Kilián Ignác Dientzenhofer verweist, dessen Urheberschaft zwar indirekt belegt ist, sich aber aus seiner damaligen Arbeit für die Benediktiner von Břevnov und Broumov ableitet. Der Bau wurde vor allem durch die Unterstützung des Broumover Abtes Otmar Zinke ermöglicht.

Geschichte und Vorgänger der Kirche
Die Gemeinde Šonov wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts von deutschen Siedlern gegründet. Bereits seit 1354 stand hier die hölzerne Kirche St. Johannes Evangelist, die mehrere Jahrhunderte der Pfarrei diente. Diese Kirche wurde 1547 und 1688 renoviert, brannte jedoch leider im Jahr 1775 ab. An ihrer Stelle steht heute die neugotische Kapelle der Rosenkranzmadonna, die ebenfalls als Gottesdienststätte genutzt wird, da in der St. Margarethen Kirche derzeit keine Gottesdienste stattfinden. Nach dem Untergang der ursprünglichen St.-Johannes-Evangelist-Kirche ging die Pfarrei zur St. Margarethen Kirche über, die sich auf einer eigenständigen Anhöhe befindet.

Architektur
Die St. Margarethen Kirche besticht durch ihren komplexen und ungewöhnlichen Grundriss, der auf einem länglichen Achteck basiert. An sechs der kürzeren Seiten des Achtecks sind weitere Räume angefügt, die die Gesamtstruktur der Anlage ergänzen. Über der Eingangsfassade, die mit der Giebelseite zum Broumover Kloster ausgerichtet ist, erheben sich zwei viereckige, zweigeschossige Türme mit zwiebelförmigen Kuppeln, die für die barocken Sakralbauten der Region typisch sind. Das Satteldach geht über dem Chor in ein Walmdach über, was dem Bau Dynamik und Eleganz verleiht. Die Gesamtlänge der Kirche beträgt etwa 31 Meter, die Breite circa 12 Meter, wobei der Innenraum durch seine komplexe Gliederung wesentlich größer wirkt. Der Chor misst etwa 5 × 5 Meter und ist mit einem halbkreisförmigen Triumphbogen und gerahmten Pilastern verziert, die dem Raum eine würdige und feierliche Atmosphäre verleihen. Die Kirche verfügt über sechs Eingänge: Drei führen in das Vorhaus, drei weitere direkt in das Kirchenschiff, von wo aus Zugänge zur Sakristei und zum Depot führen. Die Fenster sind in steinerne Gewände eingesetzt und weisen drei unterschiedliche Formen auf, was die Lichtverhältnisse im Inneren bereichert. Die Innenmalerei wurde 1867 von František Šrůtek aus Náchod ausgeführt und verleiht der Kirche einen individuellen künstlerischen Ausdruck.

Glocken
Ursprünglich hatte die Kirche vier Glocken, von denen die meisten im Ersten Weltkrieg für Kriegszwecke requiriert wurden. 1927 wurden die Glocken durch drei neue ersetzt, gefertigt von dem Broumover Glockengießer Oktav Wintr. Leider wurden auch diese bis auf eine im Zweiten Weltkrieg erneut eingezogen. Die letzte erhaltene Glocke aus dem Jahr 1629 wurde später abgenommen und im Glockenturm der Broumover Klosterkirche aufgehängt. Die Geschichte der Glocken spiegelt somit die schwierigen Zeiten wider, die die Region in Kriegszeiten durchlebte.

Zustand der Kirche und heutige Nutzung
Der Innenraum der St. Margarethen Kirche wurde im Lauf der Jahre stark beschädigt und teilweise geplündert, was eine traurige, aber leider häufige Erfahrung bei historischen Sakraldenkmälern der Region ist. Die meisten Einrichtungsgegenstände wurden ins Depot gebracht, weshalb die Kirche heute nicht mehr über die ursprüngliche Ausstattung verfügt, die ihrem historischen Wert und ihrer Schönheit gerecht würde. Dennoch finden Gottesdienste hier nur selten oder gar nicht mehr statt, da das liturgische Leben in die Kapelle der Rosenkranzmadonna auf dem örtlichen Friedhof verlegt wurde.

Bedeutung und kultureller Status
Die St. Margarethen Kirche ist ein Kulturdenkmal, das seit dem 1. Juli 2022 den Status eines nationalen Kulturdenkmals trägt. Sie gehört zur Gruppe der Hochbarockkirchen im Broumov-Gebiet, der sogenannten Broumover Kirchengruppe, deren einzigartige architektonische Charakteristik Fachleute und Besucher aus aller Welt anzieht. Das Bauwerk ist ein schönes Beispiel barocker Sakralarchitektur mit reicher Geschichte und starkem lokalem Bedeutungsgehalt, der im Leben von Šonov und der gesamten Region weiterhin nachklingt.

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
Unter dem Hügel, auf dem die Kirche steht, befindet sich ein Friedhof, der durch weitere historische Elemente ergänzt wird, beispielsweise eine Steinsäule mit einem Relief des St. Adalbert. Dieses Relief, aus rotbraunem Sandstein gefertigt, zeigt einen bartlosen Mann, der auf einem hohen Stuhl sitzt, mit Bischofsstab und Kreuz. Die Jahreszahl 1112, die traditionell mit dem Relief verbunden wird, ist heute nicht mehr lesbar, doch seine Bedeutung als alter Grenzstein der Klostergebiete bleibt unberührt. Dieser Stein ist heute im Museum von Broumov ausgestellt.

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